Am Samstag fand in Steutz die erste offizielle Müllsammelaktion der Kita „Sandmännchen“ statt. Seit Jahren sind die Kita- und Hortkinder in der Elbaue unterwegs und erkunden die Natur. Mit zurück kommt dann oft ein überfüllter Sack voll mit Abfall. Doch der Müll häufte sich und es wurde den Kindern schnell klar, dass sie Hilfe benötigen. Leiterin Beate Joch war sofort begeistert davon, eine gemeinsame Aktion daraus zu machen und öffentlich einzuladen.

Sowohl die Kita als auch der Hort gehören zum Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. und sind in dem schönen Örtchen Steutz angesiedelt. Insgesamt haben 45 Personen in Steutz und 25 Personen in Steckby den Müll eingesammelt. Neben Kindern und Eltern waren auch einige Einheimische dabei und packten mit an. Im Vorfeld planten Familienvater Hendrik Horn und der Naturschutzbeauftrage Matthias Keller zusammen mit Ernst Paul Dörfler und den Erzieherinnen den Ablauf und erstellten einen Plan für die einzelnen „Sammeltrupps“. Verschiedene Routen führten die Teams an sogenannte Brennpunkte, wie beispielsweise den Ausladeplatz in Steutz, den Pfaffensee in Steckby und die Straße Richtung Fähre. Genehmigungen bei der Unteren Naturschutzbehörde wurden im Vorfeld beantragt und „genehmigt“. Beim Abtransport des Mülls half auch die ortseigene Freiwillige Feuerwehr.

Auch die Elbe spült immer wieder allerhand Unrat an, weshalb die Ufer mit Glasflaschen und allerhand Plastik übersät sind. Für Unmut sorgte der hinterlassene Abfall von einigen Anglern, der achtlos nach dem Hobbyvollzug liegen gelassen wird. So fischte Ernst Paul Dörfler einige Dosen und Haken aus dem Pfaffensee. Zwei Stühle inklusive Angelrute und unzählige Behälter landeten in Steutz auf dem Hänger. Für noch größeres Unverständnis sorgen Schnapsflaschen am Straßenrand und hinterlassen ein mulmiges Gefühl, wenn man bedenkt, dass diejenigen noch am Straßenverkehr teilnehmen. Insgesamt sammelte Familie Papenroth auf der Straße, die zur Fähre führt, 22 Flaschen ein.

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Für eine freudige Überraschung sorgte eine Flaschenpost aus dem Jahr 2002 von der Klasse 7b aus der Sekundarschale Radis, die an der Elbe gefunden wurde. Darin war eine Mobilfunknummer von einer Person, die die Hortkinder gemeinsam anriefen und eine Nachricht auf der Mailbox hinterließen.

Gegen 12 Uhr endete die Aktion und anderthalb Container waren gut gefüllt mit Batterien, Blech, Draht und anderen Dingen, die definitiv nichts in der Natur zu suchen haben. Die Entsorgungskosten trägt die Stadt Zerbst. Ortsbürgermeisterin Gundel Schayka lud die hungrigen Sammler anschließend auf Würstchen und Getränke ein. Alle Sammler waren stolz, aber auch erschrocken, wie viel Müll in der Natur liegt. Die Anwesenden sind sich einig, dass die Aktion im Oktober wiederholt wird. Solche Müllsammelaktionen dienen nicht nur dazu, Tiere vor Verletzungen zu bewahren, sondern sollen auch sensibilisieren, vor allem die Kleinsten. Naturerfahrungen in der Kindheit bilden das Fundament für das spätere Umweltbewusstsein. Das ist auch der Grund, warum die Kinder der Einrichtung so oft im Wald spielen oder eben Müll sammeln. Nur was die Kinder kennen, lernen sie zu schätzen und zu schützen.