Kleinstkindergruppe Jütrichau

Die Kleinstkindergruppe in Jütrichau gehört zum „Geschwister-Scholl-Heim“ in Zerbst, welches dem Albert-Schweitzer- Familienwerk Sachsen-Anhalt e.V. angehört. Sie liegt im Neubauviertel des kleinen Dorfes Jütrichau, mitten in der Siedlung von neu erbauten Einfamilienhäusern. Rund um das Dorf gibt es Wiesen und Wälder und somit die Möglichkeit, viel Zeit in der Natur zu verbringen. Die aufgenommenen Kinder werden vom Umfeld wahrgenommen und respektiert. Jütrichau ist durch eine Buslinie und den Rufbus an Zerbst angebunden.

Die Wohngruppe nimmt Kleinstkinder im Alter von 0 – 6 Jahren auf der Basis der vollstationären Hilfe nach § 27 SGB VIII in Verbindung mit § 36 SGB VII und § 35a SGB VIII auf.

Die Kleinstkindergruppe nimmt Kinder aus verschiedensten Problemlagen auf, u.a. aus der Inobhutnahme, direkt aus der Ursprungsfamilie oder Bsp. von der Entbindungsstation der Krankenhäuser oder anderen Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe.

Dieses Haus ist speziell für die Aufnahme und Betreuung von Kleinstkindern konzipiert, so dass eine warmes, häuslich-familiäres Umfeld angeboten werden kann. Die Kinderzimmer und Gemeinschaftsräume sind auf diese Bedürfnisse ausgerichtet, so stehen in den Bädern Wickeltische, im Essbereich Hochstühlchen und in allen Kinderzimmern altersgerechte Betten zur Verfügung.  Der Spielbereich wurde farbenfroh und kleinkindgerecht eingerichtet, Spielzeuge und Beschäftigungsmaterial entsprechen der individuellen Förderung von Kindern im Aufnahmealter.

Im Haus können 8 Kinder aufgenommen werden. Dafür stehen vier Einzel- und zwei Doppelzimmer zur Verfügung.

Der Küchen- und Wirtschaftsbereich wurde kürzlich komplett erneuert. Somit steht dem Personal des Hauses modernste Technik zu Verfügung, um die Babys und Kleinstkinder zu versorgen. Auch eine zurückgezogene „Stillecke“ wurde geschaffen, damit ein Säugling, besonders nachts, in einer beruhigenden Atmosphäre betreut werden kann.

Um das Haus gibt es einen kleinen Gartenbereich, in welchen altersgerechte Spielmöglichkeiten stehen. Es gibt einen großen Sandkasten und während der Sommermonate ein Trampolin.

In der Wohngruppe arbeiten ErzieherInnen und pädagogische MitarbeiterInnen, dazu wird das Team von einer Hauswirtschaftskraft in Teilzeit unterstützt und wöchentlich steht der Hausmeister helfend zur Seite.

Es wird nach Bezugsbetreuersystem gearbeitet. Somit ist eine individuelle und pädagogisch fundierte Arbeit möglich, in der jedes Kind in seinen Belangen erkannt und betreut wird.

Zielgruppe

Jungen und Mädchen im Alter von 0 bis 6 Jahren bei

  • Unterversorgung im körperlichen und sozialen Bereich
  • Entwicklungsverzögerungen durch belastete Familiengefüge
  • Vermeidung von Überforderung der Eltern, besonders bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit oder sozialer Inkompetenz
  • Übernahme aus Inobhutnahme
  • Aufnahme aus der Entbindungsklinik

Ziele

  • Förderung und Begleitung einer normalen frühkindlichen Entwicklung
  • Erstklassige Pflege und Versorgung
  • Bindungsangebot durch pädagogisch qualifiziertes Team
  • Tagesstrukturen etablieren, Sicherheit vermitteln, Gesundheit stabilisieren
  • Erkennen von Störungsbildern und gesundheitlichen Schädigungen
  • Engmaschige kinderärztliche Versorgung und Beobachtung, Zusammenarbeit mit dem SPZ und anderen diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen
  • Entwicklung einer beziehungsfähigen Elternarbeit
  • Integration in Kitas und Fördermaßnahmen/Frühförderung
  • Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit
  • Vermittlung in geeignete Pflegefamilien
  • Erarbeitung einer Planung für eine eventuellen Rückführung ins Elternhaus

Bei unserer Arbeit ist es uns wichtig, nicht in Konkurrenz zur Herkunftsfamilie zu treten, sondern kompetent und empathisch deren Ressourcen zu erkennen und für die Zusammenarbeit zu nutzen. Auch die Begleitung von Elternkontakten und Anbahnung von Beziehungen, im günstigsten Fall bis zur Rückführung des Kindes ins Herkunftssystem, betrachten wir als unsere Aufgabe.

In vierteljährlichem Rhythmus finden Hilfeplangespräche mit dem zuständigen Jugendamt statt, um Entwicklungsschritte zu reflektieren und Möglichkeiten zu besprechen, die das Kind in der ersten Phase seines Lebens voranbringen.

Bei Bedarf steht den Kindern der begleitende Dienst des Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhlat e.V. zur Verfügung, um beginnendes Fehlverhalten zu korrigieren, bzw. therapeutisch aufzufangen und/oder dem Team beratend zu Seite zu stehen.

Den Kleinsten der stationären Kinder- und Jugendhilfe für eine bestimmte Zeit ein Zuhause zu bieten, in welchem sie sich sicher, geborgen und zugehörig fühlen, ist unser Ziel. Dabei bieten wir einen Tagesablauf mit verlässliche Strukturen und immer wiederkehrenden Ritualen an.